Jungschi - Bibelschmuggel

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In einem actionreichen Nachmittag schmuggeln die Jungschärler in Löhningen Bibeln ins Oberdorf, wo der Besitz einer Bibel strengstens bestraft wird. Aber aufgepasst- die Zöllner sind äusserst aufmerksam und lassen keinen Schmuggler unkontrolliert vorbei! Kreative Strategien sind gefragt...
Flavia Ernst,
Am 18. März besammelten wir uns bei sommerlich warmem Wetter vor dem Messmerhuus in Löhningen. Das heutige Programm: Bibeln schmuggeln. Löhningen war an diesem Nachmittag nämlich aufgeteilt worden. Die Jungschärler befanden sich im bereits evangelisierten Unterdorf. Ihr Ziel, so wurde ihnen erklärt, war es, im Oberdorf Bibeln in bestimmte Briefkästen zu deponieren. Doch die Sache hatte einen Haken. Denn das Verbreiten des christlichen Glaubens war im Oberdorf strengstens Verboten und wurde hart bestraft. Trotz dieser schwierigen Umstände gab es auch oberhalb der Hauptstrasse treue Christen, die gerne in der Bibel lesen wollten. Um die Gute Nachricht über die Hauptstrasse ins Oberdorf bringen zu können, musste man an den strengen Grenzwächtern vorbei, die an den Fussgängerstreifen warteten und alle Durchreisenden strengstens kontrollierten.

Nach einer kurzen Auffrischung der Verhaltensregeln an der Hauptstrasse ging das Spiel los. In kleineren Gruppen wurde den Jungschärlern bei unserem Bibelschmuggler- Hauptquartier vor dem Messmerhuus Adressen zugeteilt. Diese galt es auf der Karte zu finden und möglichst schnell und unbemerkt anzusteuern. Die manchmal grösseren, manchmal kleineren Bibeln wurden zum Transport gut versteckt. Ob im Rucksack versteckt, an den Bauch gebunden oder gar unter dem Sonnenhut verborgen- vorbeigehende Passanten hätten nie geahnt, dass die Grüppchen eine so wertvolle Ware dabeihatten. Schon auf dem Weg zur Hauptstrasse heckten die Schmuggelgrüppchen Pläne aus, die Zöllner zu überlisten. So gab es eine Gruppe, die plötzlich nicht mehr Jungschärler waren, sondern ein Orientierungslauf- Team. Das war nämlich eine gute Erklärung für die Landkarte, die jede Gruppe bei sich führte. Eine andere Gruppe gab sich als Geburstagsfestbesucher aus, die dringend ins Oberdorf mussten, um einem Freund ein Geschenk zu bringen. So war auch das verdächtige Päckchen in der Jackentasche schnell erklärt. Besonders geschickt war die Strategie, den Zöllnern vorzugaukeln, man fände die Bibel selbst sehr schlimm und man müsse ins Oberdorf, um Bibelschmuggler zu fangen.

Trotz all diesen sehr innovativen und täuschend echt vorgespielten Alibis kam es immer wieder vor, dass die Zöllner in dem ein oder anderen Rucksack eine Bibel entdeckten. Glücklicherweise fielen die Strafen nicht allzu hart aus: die Bibel wurde beschlagnahmt und die Jungschärler wieder zurück ins Unterdorf geschickt. Im Verlauf des Spiels wurden immer mehr Taktiken ausgetauscht, Strategien und Alibis geplant und Zöllner ausgetrickst. So kam es, dass bis zum Zvieri jeder der über 17 Briefkästen mindestens eine Bibel erhalten hatte!

Beim feinen Zvieri im Pfarrgarten erzählten dann die Jungschärler mit Freude von ihren Siegeszügen und Heldentaten. Die nun nicht mehr bösen Zöllner waren ebenfalls eingeladen, doch waren sie für uns noch unbekannte Gesichter. An diesem Nachmittag waren bei uns nämlich Studenten von der Master’s Commission auf Besuch. Im Rahmen ihrer Jüngerschaftsschule durften die jungen Studenten einen Blick in unsere Jugendarbeit werfen und unterstützten uns an diesem Nachmittag tatkräftig. Sowohl als amtierende Zöllner und Geheimpolizei sowie beim Halten des Inputs waren die MC- Studenten voll im Programm mit dabei.

Nach einem actionreichen Nachmittag an der Sonne durften die Jungschärler nun mit lässigen Erinnerungen nach Hause.